7. novembre 2022
Buchbestellung "Meine stille Nacht"

Ja, ich bestelle Exemplare des Buches „Meine stille Nacht“ zum Preis von je 24 Euro zuzüglich Versandkosten. Als BONUS erhalte ich zusätzlich und KOSTENLOS eine Jahreskarte für die Stille Nacht Museen in Arnsdorf, Oberndorf, Hallein, Wagrain und Mariapfarr. Sie erhalten eine Bestellbestätigung per E-Mail. Die kostenlose Jahreskarte und die Rechnung liegen der Buchsendung bei.

Stille Nacht Gesellschaft
Stille-Nacht-Platz 2
A-5110 Oberndorf
Tel. +43 660 24 12 200
info@stillenacht.at


Zum Inhalt des Buches

Wegweisende Dinge ereignen sich in „Meine stille Nacht“: die Initiation zur Schriftstellerei, die Mannwerdung, die Geburt eines Kindes, der Abschied auf Raten von der Großmutter und der endgültige von der Mutter, eine sehr stille Weihnacht und eine in tausend Farben gehüllte ...

Eine Blütenlese von existenzieller Dichte!

„Diese Geschichte ist meine ganze Autobiografie“, schreibt Friedrich Ani. Angestoßen von dem weltberühmten Lied, oder von etwas ganz anderem, versammelt dieses Buch literarische Texte namhafter Autor*innen, die einen Grenz- und Wendepunkt oder eine zentrale Erfahrung ihres Lebens markieren, jedenfalls die mutige Begegnung mit der Nachtseite um und in uns. Als dunkle Schwester des Tages ist die Nacht ebenso geheimnisvoll wie unheimlich, faszinierend allemal. Sie lädt zu Ruhe und Erholung, konfrontiert aber auch mit dem Unbekannten, Ungeordneten, mit dem Chaos.

Mit Texten von

Friedrich Ani
Birgit Birnbacher
Franzobel
Olga Grjasnowa
Walter Kappacher
Christina Maria Landerl
Elke Laznia
Flora S. Mahler
Rafik Schami
Michael Stavaricˇ
Marlene Streeruwitz
Jens Wonneberger

Rezensionen

Tomas Friedmann, Literaturhaus Salzburg

Poetischer Stille Nacht-Blues
12 berührende Geschichten zwischen Geburt und Tod

Es ist wohl das bekannteste Weihnachtslied der Welt, mehr als 200 Jahre alt, übersetzt in 320 Sprachen und Dialekte. Auswendig gesungen wird heute im (christlichen) Familienkreis zur Melodie von Franz Xaver Gruber – wenn überhaupt – meist die erste der ursprünglich sechs Strophen des Textes aus dem Jahr 1816 von Joseph Mohr. Ein Ritual. Oder haben die Worte von „Stille Nacht, heilige Nacht“ gegenwärtig noch eine Bedeutung?

Ausgehend von dieser Idee der Stille Nacht Gesellschaft ist im Müry Salzmann Verlag ein Buch mit neuen Texten deutschsprachiger Autorinnen und Autoren erschienen: „Meine stille Nacht“. Die Herausgeberin Mona Müry versammelt auf 120 Seiten „12 Geschichten vom Werden“. Die Bandbreite der Assoziationen von Birgit Birnbacher über Elke Laznia und Rafik Schami bis Jens Wonneberger zu den Themen Nacht, Stille und Weihnachten ist in den kurzen Erzählungen erstaunlich groß – und doch zieht sich ein roter Faden persönlicher Erinnerungen durch fast alle Texte. Dabei durchbricht nicht nur einmal ein Schrei das Dunkel: lautlos, im Inneren eines 8-jährigen Buben, einsam im Zimmer mit einer Spinne am Fenster, an Gott und dem Christkind zweifelnd ob des verstorbenen Großvaters. So in der bewegenden Erzählung „Woher ich komme“ von Friedrich Ani über das Verschwinden des geliebten Menschen zwei Tage vor Weihnachten, die mit dem Bekenntnis endet: „Diese Geschichte ist meine ganze Autobiografie. Schlafe in seliger Ruh.“

Den Anfang der klug arrangierten Anthologie macht Marlene Streeruwitz mit ihrer innigen Geschichte über eine namenlose Frau, die – in der Stille eines Spitalszimmers neben ihrer neugeborenen Tochter liegend, auf Atem hörend – gelöst vom einst „schwangeren Denken“ langsam zu sich selbst findet, zu einem „Wir“. Am Buchende dann das Gegenteil: ein barockes Himmelfahrtskommando des Autors Franzobel, der aus der traumhaften Innenperspektive eines Du köstlich vom Horror einer vernebelt stürmischen Gondelfahrt in den Himmel erzählt: „Oh my God!“

Zwischen diesen beiden Polen reflektiert etwa Olga Grjasnowa über kulturelle Unterschiede des Weihnachtsfestes. Bei Flora S. Mahler erinnert sich die Ich-Erzählerin an die tote Mutter zwischen weihnachtlichem Lärm und dem Stillstand der Avantgarde Komposition 4‘33“ von John Cage. Und bei Michael Stavaric begegnet ein nachdenklich-neugieriges Kind allerfrühsten Erinnerungen zwischen Licht und Schatten – bis zu den Sternen.

Wer Bücher der hier schreibenden Schriftsteller*innen kennt, ist nicht überrascht über die sprachlich unterschiedlichen Texte, die sich wenig mit äußeren Wirklichkeiten beschäftigen, sondern meist aufwühlende Zwiegespräche mit dem eigenen Ich sind – adressiert an Gott, gerichtet an ein vergangenes oder gerade geborenes Gegenüber. Besonders die Vielfalt macht den Reiz dieses empfehlenswerten Buches aus – nicht nur zur Weihnachtszeit.

Bernhard Flieher, Salzburger Nachrichten

Eine stille Nacht von vielen Seiten
Zwölf Geschichten über besondere Nächte und eine große Frage: „Meine stille Nacht“ im Verlag Müry Salzmann.

BERNHARD FLIEHER

SALZBURG. Es existieren Wortkombinationen, bei denen besteht – erst recht im Alpenland – Kitschkramgefahr. Alle Jahre wieder. Es passiert, wenn der Nebel kommt, wenn die Nächte länger werden und die Tage zu kurz, um alle Gedanken fertig zu denken, wenn vieles auf die eine Nacht, die angeblich stille, zuläuft. Und dieses Rennen beginnt alle Jahre früher. Jedenfalls gilt das dort, wo die Aufschrift oder der Zusatz „Stille Nacht“ auch als Geschäftsmodell dient. Nun erscheint unter dem Titel „Meine stille Nacht“ Wochen vor dieser Nacht auch ein Buch im Salzburger Verlag Müry Salzmann.

In Zusammenarbeit mit der Oberndorfer Stille-Nacht-Gesellschaft ist es erschienen. Diese Gesellschaft kümmert sich um die museale Bewahrung und eine folkloristische Lebendighaltung der Lieddichtung von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber ebenso wie um deren wissenschaftliche Aufarbeitung. Und es geht auch immer wieder um frische, zeitgenössische Annäherungen. Dazu gehört auch diese Textsammlung – zwölf Autorinnen und Autoren sind vertreten –, die ganz und gar nichts mit gefährlicher Klischeebearbeitung zu tun hat.

Wenn unter anderen Marlene Streeruwitz, Walter Kappacher oder Franzobel, Rafik Schami oder Friedrich Ani den Begriff „stille Nacht“ fassen, fassen sie ihn weit und frei. Da wird dann bei Franzobel eine winterliche Gondelfahrt zu einem aberwitzigen Albtraum. Streeruwitz kreist unter dem Titel „Stille. Ein Anfang“ fast zärtlich um eine Geburt. Und die Nacht, von der Christina Maria Landerl schreibt, ist ein Rausch im Stroboskoplicht eines schweißtreibend und ins Bewusstsein hämmernden Wegtanzens in einem Club, eine ausgelassene Nacht, in der die Protagonistin verloren geht und ein Kind geboren wird.

Berückend schön wird es, wenn die im Prinzip losen Texte ganz unabsichtlich miteinander in enge Verbindung treten, wenn die stille Nacht eine nachdenkliche Nacht wird. Birgit Birnbacher spürt da etwa der Frage ihres kleinen Sohns nach: „Was glaubst du?“, will er wissen und Birnbacher nimmt uns mit in die Schwierigkeit, diesen Satz zu beantworten zwischen Wissenschaft und etwas, das man nur glauben kann. Eine Geschichte, in der das Christkind von Maria Plain als Hoffnungsträger ebenso auftritt wie die Skepsis und die Inkonsequenz beim Verwenden des Satzes: „Ich glaube ...“ Und eben dazu passt ein paar Seiten weiter, wie Jens Wonneberger zwei Menschen nächtens auf die von Astronomen angekündigten Sternschuppen warten lässt. Wer eine sieht, darf sich etwas wünschen, sagt man und will das gerne glauben. Doch sie kommen nicht an diesem Abend. Es wird keine Wünsche geben. „Du bemerktest irgendwann meinen fragenden Blick. Wissenschaftler, sagtest du leise, sind auch nur Menschen, sie können sich irren, und es klang fast erleichtert“, steht da.

Meine stille Nacht. 12 Geschichten vom Werden
herausgegeben von der Stille Nacht Gesellschaft mit Mona Müry
136 Seiten, Euro 24,-
ISBN 978-3-99014-236-3
www.muerysalzmann.com



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