31. März 2025
So viel Bayern steckt im Lied „Stille Nacht“

Prof. Josef. A. Standl, Vizepräsident

Das ausgehende 18. und das beginnende 19. Jahrhundert waren gekennzeichnet von Revolutionen, Kriegen und wechselnden Herrschaften. Nur das Volk blieb konstant. Die unruhigen Zeiten trafen auch das Land an Inn und Salzach. Als der Komponist des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, Franz Xaver Gruber, im Jahre 1787 in Hochburg im Innviertel geboren wurde, war dieser Landstrich nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg, auch „Erdäpfelkrieg“ genannt, erst seit acht Jahren von Bayern nach Österreich abgetreten worden.

Franz Xaver Gruber selbst berichtet in seiner „Authentischen Veranlassung zur Composition des Weihnachtsliedes ,Stille Nacht! Heilige Nacht’“, dass er zu H. Georg Hartdobler, Stadt-Pfarrorganisten in Burghausen, in die Lehre kam und es nach nur drei Monaten erhaltenen Unterrichts so weit brachte, bei Ämtern den Generalbass auf der dortigen Orgel spielen zu können.

Der Ortsheimatpfleger von Burgkirchen an der Alz, Alois Remmelberger, hat das Heimatbuch zu Tittmoning-Asten geschrieben. Dort stieß er auf den Namen Gruber. Es haben ein Bartholomäus Gruber, Webermeister und Mesner von Hochburg, und eine Therese Ernstinger aus Kay, vom Mesner- und Webergütl im Jahre 1811 geheiratet. Alois Remmelberger: „Franz Xaver Gruber war sicherlich bei der Hochzeit dabei und hat musiziert. Er hat wahrscheinlich auch öfters seinen Bruder auf der linken Salzachseite besucht“.

Auch die Stadt Laufen an der Salzach hat, zumindest was den Ortsnamen des Entstehungsortes betrifft, einen Anteil. Nach der spontanen Trennung 1816 wurde für die im Salzburgischen verbliebenen Ortsteile Oberndorf und Altach vorläufig kein Gemeindenamen gefunden, sodass man sie „Österreichisch-Laufen“ nannte. Das „Mitnaschen“ am großen Welterfolg des Liedes ist leider nur eine optische. Denn das Lied entstand tatsächlich in einem Umfeld nach der Trennung von Laufen und Oberndorf, wie der jetzige Name lautet.

Gedenktafel am Chorregentenhaus
Orgel St Jakobc Josef Standl

An der Orgel der Stadtpfarrkirche nahm Franz Xaver Gruber 1805/06 Orgelunterricht bei Georg Hartdobler. Hier die heutige Rieger-Orgel aus dem Jahr 1986 mit 50 Registern und die Gedenktafel am Chorregentenhaus (c) stillenacht.at, Josef. A. Standl


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