19. agosto 2012
Festakt "75 Jahre Stille-Nacht-Kapelle" Oberndorf

Auftakt für Stille Nacht 2018

Revitalisierung Alter Pfarrhof Oberndorf im Stille-Nacht-Bezirk paktiert,
grenzüberschreitende Landesausstellung 2018?

Der Countdown "Stille Nacht 2018" läuft: Am 24. Dezember 2018, in 2318 Tagen, werden es 200 Jahre her sein, dass das Lied "Stille Nacht! Heilige Nacht!" von Franz Xaver Gruber in Arnsdorf komponiert und von Joseph Mohr und F.X.Gruber erstmals bei der Christmette in Oberndorf gesungen wurde.

Die Vorbereitungen auf diesen Gedenktermin des Welt-Friedenslieds standen im Mittelpunkt des Festakts "75 Jahre Stille-Nacht-Kapelle" in Oberndorf an der Salzach: Bei der Feier vor der Kapelle erinnerte Bürgermeister Peter Schröder an die Verlegung der Pfarrkirche nach Neu-Oberndorf 1906 und den Abbruch der früheren Pfarrkirche St. Nikola: "Der Bauschutt wurde zum Fundament der Stille-Nacht-Kapelle, die am 15. August 1937 nach 13 Jahren Bauzeit in Anwesenheit von Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, Landeshauptmann Franz Rehrl und Weihbischof Johannes Filzer übergeben wurde." Die Stille-Nacht-Kapelle unterstreiche den Stellenwert des Lieds als "die Friedensbotschaft weltweit", die Gedenkfeier an der Kapelle am Heiligen Abend sei seit 1953 alle Jahre der Höhepunkt in der Stille-Nacht-Gemeinde Oberndorf.

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Beim Festakt zum 75jährigen Bestehen der Stille-Nacht-Kapelle Oberndorf wurde am Zugang zur Kapelle ein Abguss des 1928 von Josef Mühlbacher für die neue Pfarrkirche Oberndorf geschaffenen Bronzereliefs mit Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber enthüllt, das 1968 vor dem Kircheneingang aufgestellt wurde. Im Bild v.l. Berta Meisthuber, die als Kind an der Feier 1937 teilnahm, Bürgermeister Peter Schröder und LHStv. Wilfried Haslauer bei der Enthüllung des neuen Denkmals

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Das neue Denkmal unterhalb der vor 75 Jahren übergebenen Stille-Nacht-Kapelle, v.l. Bürgermeister Peter Schröder, Zeitzeugin Berta Meisthuber und LHStv. Wilfried Haslauer

Die Kustodin des Stille Nacht- und Heimatmuseums Oberndorf, Brigitte Gstöttner, ergänzte mit historischen Fakten: 1918 habe es wegen des Endes des 1. Weltkriegs keine Hundertjahrfeier gegeben. Bei einer Jahrhundertfeier sei es 1924 zur Grundsteinlegung für die Kapelle gekommen. Eine Spendenaktion lief an, "ein dorniger Weg war zu beschreiten". Beim Fest 1937 seien die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch einen Starkregen "nicht eingeweiht, sondern eingeweicht" worden, weil ein provisorisches Zelt bei starkem Regen eingestürzt sei. Bei diesem Fest habe Felix Gruber, Enkel Franz Xaver Grubers, das Lied unter dem Schutz eines großen Regenschirms gesungen.

Oberndorf, so schloss Gstöttner, gedenke einer "Sternstunde der Menschheit" und werde weiter "alles tun, um den schon damals aufgetauchten Gedanken eines "Weltfriedenskirchleins" weiter zu tragen".

Revitalisierung des Alten Pfarrhofs Grundstein für Stille Nacht 2018

Bürgermeister Schröder dankte Landeshauptmannstv. Wilfried Haslauer für das offene Ohr für die Verschönerung und Weiterentwicklung des Stille-Nacht-Bezirks und insbesondere für die Förderungszusagen für die Revitalisierung des Alten Pfarrhofs: "Die Zusagen des Landes sind der Grundstein für 2018. Ich freue mich auch, dass meine Anregung einer Landesausstellung der Salzburger Stille-Nacht-Gemeinden gemeinsam mit dem oberösterreichischen Hochburg-Ach aufgenommen wurde!"

LHStv. Haslauer teilte dazu mit, das Land Salzburg habe aus seinem Ressort eine Million Euro und aus Mitteln des Ressorts von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller weitere 400.000 Euro zusagen können: "Gemeinsam mit 600.000 Euro der Stadtgemeinde Oberndorf an der Salzach muss es möglich sein, einen wichtigen Schritt auf das Jubiläum 2018 hin zu setzen! Ich setze auf gemeinsames Handeln."

Grenzüberschreitende Landesausstellung 2018?

Zur Frage einer Landesausstellung in den Stille-Nacht-Gemeinden zeigte sich Haslauer gesprächsbereit: "Da sollte es um die Erinnerung an die miserable Zeit anfangs des 19. Jahrhunderts und um die Sehnsucht nach Frieden damals und heute gehen! Salzburg als Land, das für Frieden steht!" Das gelte auch für das Jahr 2016, in dem Salzburg 200 Jahre bei Österreich sein werde, meinte Haslauer, der sich eine Landesausstellung 2018 "sehr gut vorstellen kann".

Der Präsident der Stille-Nacht-Gesellschaft, Michael Neureiter, hält diese aktuellen Entwicklungen für "eine enorm bedeutsame Wegmarke für das Projekt Stille Nacht 2018: Das ist ein wichtiger Impuls auch für die anderen Trägergemeinden unserer Gesellschaft, zu denen wir neben Hallein, Lamprechtshausen-Arnsdorf, Mariapfarr, Salzburg und Wagrain im Salzburger Land auch Hochburg-Ach und Ried im Innkreis in Oberösterreich sowie Fügen in Tirol zählen. Ich hoffe auf eine grenzüberschreitende Landesausstellung 2018 - in Kooperation möglichst vieler Stille-Nacht-Standorte!"

Mariapfarr 1816, Immaterielles Kulturerbe der Menschheit?

Neureiter erinnert auch daran, dass der Liedtext von "Stille Nacht! Heilige Nacht!" schon 1816 in Mariapfarr geschrieben wurde: "Vielleicht gelingt bis 2016 auch die Aufnahme von "Stille Nacht! Das Lied zur Weihnacht" in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit, nachdem wir 2011 die Aufnahme in die nationale Liste geschafft haben?"


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