Persönlichkeiten
Franz Xaver Gruber
Franz Xaver Gruber lebte von 1807 bis 1829 als Lehrer, Organist und Mesner in Arnsdorf in der Flachgauer Gemeinde Lamprechtshausen. Vermutlich im Schulhaus komponierte er 1818 die Melodie von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Noch heute werden in der „Gruber Klasse“ Volksschüler unterrichtet. Die Schule, die Kirche und Gedenktafeln erinnern an 1818. Die Gebäude wurden seit der Zeit Grubers kaum verändert. Das Schulhaus neben der Kirche, in dem Franz Xaver Gruber wirkte, war 1771 als Mesnerhaus errichtet worden. Es ist das ältestes Schulhaus Österreichs, in dem noch unterrichtet wird. Auch das Stille-Nacht-Museum ist dort untergebracht.
Vor Franz Xaver Gruber war bereits ein anderer Komponist häufig in Arnsdorf: Johann Michael Haydn (1737-1806). Dessen bester Freund und späterer Biograph war der Pfarrer von Lamprechtshausen und Arnsdorf, P. Werigand Rettensteiner. Dieser sang gern mit seinen beiden Kaplänen und ersuchte Haydn um Terzette. Der Komponist baute diese zu Männerquartetten aus. Daher gilt Arnsdorf als eine der Wiegen des Männergesangs.
Museen, Gedenkstätten, Veranstaltungen
Stille-Nacht-Museum Lamprechtshausen/Arnsdorf
Franz-Xaver-Gruber-Orgel
Der Orgelbauer Andreas Mitterreiter aus Altötting hat 1745 die Orgel gebaut, auf der auch Franz Xaver Gruber spielte. 1821 wurde sie von Carl Mauracher erneuert. Im Jahr 2020 wurde die Orgel im Zuge der Kirchenrenovierung restauriert.
Wallfahrtskirche „Maria im Mösl“
Arnsdorf – im 19. Jh. auch Armsdorf genannt – und die Kirche „Maria im Mösl“ waren jahrhundertelang eine beliebte Marien-Wallfahrt. Sogar Pilger aus Rom sollen in den kleinen Ort im nördlichen Flachgau gekommen sein. Auch heute noch macht jeder neugewählte Salzburger Erzbischof eine Wallfahrt nach Arnsdorf. Eine bestehende Kapelle wurde 1241 zur Kirche erweitert. Diese wurde 1520 im spätgotischen Stil neu errichtet und mehrfach vergrößert. Die jüngste umfangreiche Renovierung anlässlich des 500-Jahre-Jubiläums im Jahr 2020 erstreckte sich von 2015 bis 2020. Die in den Barockaltar von Thomas Schwanthaler eingefügte Gnadenmadonna dürfte aus der Schule von Michael Pacher stammen.
Gemeinde
Das Gemeindegebiet von Lamprechtshausen teilt sich in die vier Katastralgemeinden Arnsdorf, Lamprechtshausen, Schwerting und St. Alban auf. Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Lamprechtshausen im Jahr 768, als ein Herefried von Lambrechtshausen Güter an das bayrische Kloster in Otting schenkte.
Heute spielen neben der Landwirtschaft auch Industrie und Gewerbe in der rund 4000 Einwohner zählenden und rund 32 km² großen Gemeinde eine immer wichtigere Rolle. Als Endpunkt der Salzburger Lokalbahn (S1) ist Lamprechtshausen optimal mit der Landeshauptstadt Salzburg verbunden. Lamprechtshausen ist Mitglied der Urlaubsregion S`Entdeckerviertel