Persönlichkeiten
Joseph Mohr
Der Priester Joseph Mohr zog am 19. Dezember 1827 nach Hintersee. Es war die erste Pfarre, die er selbstständig als Vikar verwaltete. Man bescheinigte ihm Leutseligkeit, Friedensliebe und Popularität. Mohr lebte knapp zehn Jahre hier, bevor er am 14. Februar 1837 nach Wagrain übersiedelte. Über sein Leben in Hintersee sind zahlreiche mündliche Überlieferungen im Umlauf, die aber nicht belegt sind. Eine beliebte Geschichte erzählt, dass er den Wilderern immer wieder Fleisch abgekauft haben soll, um es an arme, kinderreiche Familien zu verschenken. Mohr wurde angezeigt und kam mit dem Gesetz in Konflikt.
Am 17. Juni 1828 fand eine Visitation durch Erzbischof Augustin Gruber statt. Dieser notierte: „Die Matrikenführung ist in Ordnung, seit sie Mohr übernommen hat.“ Vikar Mohr habe ihm gesagt, dass die Hinterseer sittlich nicht verdorben seien. Lediglich im Sommer, wenn „viele Auswärtige auf den Alpen verweilen, die keine polizeӱliche Aufsicht erreicht“, sei Hintersee ein Ort der Sünde.
Eine Gedenktafel und ein Mohr-Porträt in der Kirche, eine Bronzeplastik an der Friedhofsmauer und das Joseph-Mohr-Haus würdigen den Textdichter von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ in Hintersee.
Museen, Gedenkstätten, Veranstaltungen
Mohr-Porträt und Gedenktafel in der Kirche
Joseph-Mohr-Haus mit Puppenstubenmuseum
Joseph Mohr Kapelle Hintersee
Joseph Mohr Gedenkweg
Gemeinde
Hintersee wurde erstmals im Jahr 700 urkundlich erwähnt. Herzog Theodebert von Bayern stellte das Gebiet zwischen Gaisberg und Abersee dem Salzburger Bischof als Jagdrevier zur Verfügung. Erst im 12. Jahrhundert wurde Hintersee besiedelt. Hintersee war von 1612 bis zur Säkularisierung des Fürsterzbistums Salzburg im Jahre 1803 dem Domkapitel unterstellt. Erst 1848 erlangten die Bauern endgültig ihre Unabhängigkeit.
Heute leben 468 Einwohner in der 47,77 km² großen Gemeinde (1. Jänner 2020). Etwa drei Viertel der Fläche sind bewaldet, rund zehn Prozent sind Almen. Der tiefste Punkt liegt im Norden am Ufer des Hintersees mit 700 Meter über dem Meer. Auf allen anderen Seiten ist das Gemeindegebiet von etwa 1500 Meter hohen Bergen umgeben. Die höchsten Gipfel sind im Süden das Gruberhorn mit 1732 m und das Gennerhorn mit 1734 m.