Zeittafel
Franz Xaver Gruber wird am 25. November 1787 in der Steinpointsölde in Hochburg, Unterweizberg 9, geboren und wird auf den Namen „Conrad Xavier“ in das Taufregister eingetragen, den er später auf „Franz Xaver“ abändert.
Josephus Franciscus Mohr wird am 11. Dezember 1792 als Sohn der Strickerin Anna Schoiberin und des desertierten Musketiers Franz Mohr (Moor) geboren.
Franz Xaver Gruber wird Lehrer in Arnsdorf; Ernennungsdekret vom 12. November 1807. 1816 übernimmt er den Organistendienst in der neu entstandenen Pfarre Oberndorf. 1829 verlässt er Arnsdorf, da er sein Ziel, Lehrer in Oberndorf zu werden, nicht erreicht.
Joseph Mohr empfängt am 21. August 1815 die Priesterweihe
Joseph Mohr besorgt die priesterliche Aushilfe in Ramsau bei Berchtesgaden.
Joseph Mohr ist Coadjutor in der Pfarre Mariapfarr
Joseph Mohr verfasst in Mariapfarr im Lungau den Text von "Stille Nacht!" in Form eines Gedichtes.
Joseph Mohr ist Coadjutor in der Pfarre St. Nicola in Oberndorf
Die „Urschrift“, das „Autograph I“ Franz Xaver Grubers für zwei Solostimmen, Chorund Gitarrenbegleitung, entsteht am 24. Dezember 1818; sie ist verschollen
"Stille Nacht! Heilige Nacht!" wird am Weihnachtsabend in der St. Nicola Kirche in Oberndorf bei Salzburg erstmals gesungen.
Joseph Mohr ist Coadjutor in der Pfarre Kuchl
Das Lied mit sieben Strophen soll in einem (verschollenen) Gesangsbuch vom 22. Juli 1819 aufgeschrieben sein, das von Blasius Wimmer, Organist und Lehrer in Waidring, zusammengestellt wurde.
Es wird vermutet, dass der Orgelbauer Carl Mauracher das Lied nach Waidring brachte, als er sich auf dem Rückweg über den Pass Strub in seinen Heimatort Fügen im Zillertal befand, nachdem er die Orgeln in Oberndorf und Arnsdorf repariert hatte.
Die Ur-Rainer-Sänger sollen das Lied in der Fügener Kirche in der Christnacht 1819 gesungen haben.
Joseph Mohr ist Coadjutor in der Pfarre Golling
Joseph Mohr ist Coadjutor in der Pfarre Vigaun; Aushilfen in Adnet und Krispl
Joseph Mohr ist Coadjutor in der Pfarre Anthering
Johann Baptist Weindl, Domchoralist und Stadtpfarrchorregent von Salzburg, zeichnet das Lied auf.
Die Rainer-Sänger singen das Lied anlässlich des Besuches von Kaiser Franz I. und Zar Alexander I. im Schloss des Grafen Dönhoff (heute „Bubenburg“) in Fügen.
Joseph Mohr ist Coadjutor in der Pfarre Eugendorf.
Joseph Mohr ist Vikariatsprovisor in der Pfarre Hof.
Joseph Mohr ist Vikariatsprovisor (1827-1828) und Vikar (1828-1837) in der Pfarre Hintersee, wo er erstmals selbständig eine Pfarre leitet.
Franz Xaver Gruber ist Lehrer und Organist in Berndorf.
Das Autograph III für zwei Solostimmen, Chor und Orgel, eine Abschrift Grubers für den Lehrer Andreas Wagner in Uttendorf (verschollen). Erhalten geblieben ist die Druckfassung der Ausgabe „Die heilige Nacht“, Weihnachtsspiel für Kinder, herausgegeben von Johann Georg Huber in Linz (1885).
Das „Leipziger Tagblatt“ schreibt am 15. Dezember 1832, dass die Familie Strasser das Lied bei einem Konzert vorgetragen habe. Möglich ist es, dass die Sängerfamilien Rainer (Fügen) und Strasser (Laimach) es schon zuvor bei ihren Reisen vortrugen.
In diesem Jahr hat der Verlag A. R. Friese (Dresden und Leipzig) in dem Notenheft „Vier ächte Tyroler Lieder“ das Lied abgedruckt, und zwar unter dem Titel „Stille Nacht!“, allerdings ohne die Namen der Schöpfer und erheblich verändert.
Franz Xaver Gruber ist Chorregent, Organist und pfarrlicher Mitarbeiter der Pfarre Hallein (ab 2. Juli 1935) und wohnt mit seiner Familie im „Mesnerhaus“ gegenüber der Stadtpfarrkirche. 1848 zählt er zu den Gründungsmitgliedern der Halleiner Liedertafel, die sein ältester Sohn Franz gründet. Er stirbt am 7. Juni 1863 im Alter von 76 Jahren.
Joseph Wernspacher, Vikar in Forstau, zeichnet das Lied auf.
Das Autograph IV für zwei Solostimmen, vierstimmigen Chor, Flöte, zwei Klarinetten, Fagott, zwei Hörner, zwei Violinen, Viola, Kontrabass und Orgel vom 12. Dezember 1836; es ist im Stille-Nacht-Museum des Keltenmuseums Hallein aufbewahrt.
Joseph Mohr ist Vikar in der Pfarre Wagrain, wo er auch am 4. Dezember 1848 stirbt.
Die Rainer Family (2. Generation) bringt das Lied nach Amerika, wo es am Weihnachtstag 1839 in New York vor dem Alexander Hamilton-Memorial im Friedhof der Trinitiy Church am Ende der Wall Street gesungen worden sein soll.
Johann Schober, Schullehrer, zeichnet das Lied auf.
Das Autograph V für zwei Solostimmen, vierstimmigen Chor, zwei Hörner, zwei Violinen, Violoncello und Orgel; die sogenannte „Hornfassung“ befindet sich im Stille- Nacht-Archiv des Keltenmuseums Hallein.
Vikar Joseph Mohr stirbt am 4. Dezember 1848 in Wagrain an Lungenentzündung.
Nachforschung der Königlich-Preußischen Hofkapelle Berlin in der Benediktinerabtei St. Peter zu Salzburg nach den Schöpfern des Liedes. Gruber verfasst darauf hin die „Authentische Veranlassung“, die mit 30. Dezember 1854 datiert ist. Stille-Nacht- Archiv des Keltenmuseums Hallein.
Das Autograph VI, das Gruber zusammen mit seiner „Authentischen Veranlassung“ nach Berlin sendet, ist verschollen.
Das Autograph II für zwei Singstimmen und Chor, ohne Begleitung, befindet sich im Stille-Nacht-Archiv Hallein.
Das Autograph VII, für zwei Singstimmen und Orgel, befindet sich seit 1995 in der Musikaliensammlung des Salzburg-Museums.
Franz Xaver Gruber stirbt in Hallein im Alter von 76 Jahren.
Aufnahme des Liedes in ein „offizielles“ Kirchenliederbuch.
Die Pfarrkirche St. Nicola wird endgültig abgetragen. In ihr wurde „Stille Nacht“ 1818 das erste Mal gesungen.
Grundsteinlegung für die Stille-Nacht-Gedächtniskapelle auf dem Platz, an dem die Pfarrkirche St. Nicola stand, wo 1818 das Lied zum ersten Male erklang. Baubeginn 1925 Die Grundsteinlegung ist bereits zur 100-Jahr-Feier 1918 geplant, wird aber wegen des Ersten Weltkrieges immer wieder verschoben.
Der akademische Bildhauer und Priester Joseph Mühlbacher gestaltet ein Denkmal mit Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber, das 1928 in der Pfarrkirche Oberndorf angebracht wird. Später findet es Aufstellung am Kirchplatz.
Die Stille-Nacht-Gedächtniskapelle in Oberndorf wird am 15. August eingeweiht. Sie steht auf dem Bauschutthügel der abgetragenen St.-Nicola-Kirche, in der 1818 „Stille Nacht!“ das erste Mal erklang.
Konstituierende Sitzung der Stille-Nacht-Gesellschaft am 15. Mai 1972, Gründungsfestakt am 10. Dezember 1972 in der Salzburger Residenz.
Das einzige Autograph aus der Hand von Joseph Mohr wird in Salzburg identifiziert und am 8. Dezember präsentiert. Es weist den Schriftzug „Text von Joseph Mohr mpia Coadjutor 1816“ auf. Das Autograph entstand vor 1830, eine Untersuchung legt nahe, dass sich die Datierung „1816“ auf den Zeitpunkt der Abfassung des Textes bezieht. Das Autograph enthält weiters die Textzeile „Melodie von Fr. Xav. Gruber“, somit ist die Urheberschaft der Komposition geklärt.